Dienstag, 18. Dezember 2007

Jahresabschluss

Nun ist das Jahr beinahe vorüber, man spürt geradezu, wie einem die letzten Tage, Sandkörnern in einem Stundenglas gleich, durch die Finger rinnen, und irgendwie muss man für sich den inneren Jahresabschluss machen, kritisch zurückblicken und optimistisch vorausschauen – damit es im nächsten Jahr mindestens genauso gut (gerne noch besser) läuft, als in diesem.

Mir hat das letzte Jahr die Vollendung meines ersten Roman- Manuskripts gebracht, das Scheitern am Wolfgang-Hohlbein-Preis 2008, das erfreuliche Zusammentreffen mit meinen Agentinnen von der Literaturagentur „Schmidt & Abrahams“, einen namhaften Verlag, der mein Buch nach Prüfung im Anschluss an die Buchmesse in Frankfurt nicht wollte, und fünf weitere große Verlage, deren Antwort noch aussteht. Außerdem zahlreiche neue Projektideen, eins davon schon praktisch an der Schwelle zur Realisierung und ein weiteres (Arbeitstitel „Traumwächter“), an dem ich in der aktuellen Wartezeit zu arbeiten begonnen habe und an dem ich einfach so lange weiterschreibe, bis es entweder fertig ist oder aber sich ein drängenderes Projekt ergibt.

Vom nächsten Jahr erhoffe ich mir, dass es die Veröffentlichung des „Fluchbringers“ mit sich bringt und dass ich die Zeit finde und Gelegenheit erhalte, ein bis zwei weitere Romanideen ordentlich voranzutreiben – wenn nicht gar fertigzustellen. („Think big“ heißt das Motto – herunterschrauben kann ich meine Ansprüche immer noch später. ;-) )

Allen meinen Kollegen und Mitstreitern im Geiste wünsche ich besinnliche Tage, frische Ideen und dann ein erfolgreiches Durchstarten im neuen Jahr!

Sonntag, 11. November 2007

Und führe mich nicht in Versuchung…

Bücher zu schreiben ist harte Arbeit – ich sage nicht, dass es keinen Spaß macht, aber es IST harte Arbeit. Und es dauert – oft monatelang. (Denn wer von uns ist schon erfolgreich genug, fulltime zu schreiben?) Wie verführerisch kann es da sein, die leichten, schnellen Wege zu wählen, die einen immer wieder vom Pfad des Autors abbringen wollen. Da kommen Angebote rein, Artikel (bezahlt wohlgemerkt!) zu schreiben, kurze, knackige Texte, die man doch in wenigen Tagen verfasst hat. Dann ergibt sich das Angebot, eine Übersetzung anzufertigen – okay, das dauert etwas länger, bringt aber auch mehr Kohle und, hey, es ist am Ende ein Buch, dessen Inhalt man doch de facto selbst geschrieben hat (wenn auch nach den Vorgaben des eines anderen Autors). Gelegentlich – selten dieser Tage, zugegeben, aber mir passiert es gerade – bekommt man sogar eine Stelle angeboten. Richtige Arbeit, fünf Tage die Woche, kein „Nebenjob“, um die Miete bestreiten zu können. Nette Kollegen, eine interessante Tätigkeit, schwarze Zahlen auf dem Konto. Man möchte denken, besser könnte es doch gar nicht kommen.

All diese Dinge haben aber einen gemeinsamen Haken: Sie kosten Zeit. Vielleicht nur ein paar Tage, vielleicht ein paar Monate, vielleicht fünf Tage die Woche bis zum Eintritt ins Rentenalter. Wann aber soll man dann eigentlich die Bücher schreiben, die man schreiben wollte? Geschichten erzählen kann auch ein Hobby sein, klar, aber wenn man, wie ich, fühlt, dass es doch so viel mehr ist, eine Berufung irgendwie, dann reichen einem ein paar Stunden an einem Samstag im Monat (man hat ja auch noch andere, sagen wir mal: gesellschaftliche Verpflichtungen am Wochenende) einfach nicht aus. Wenn man also wirklich schreiben will, muss man den leichten, schnellen Wegen widerstehen. Sich seiner Prioritäten klar werden, sich auf das absolut Notwendige beschränken und ansonsten die verführerischen Möglichkeiten zum rasch verdienten Euro ausschlagen. Das fällt schwer, mitunter sehr schwer – aber entweder habe ich den Traum, eines Tages ein Autor zu sein, den mehr Menschen als nur die fünf Freunde um einen herum kennen… oder nicht.

Donnerstag, 8. November 2007

In der Warteschleife

Warten – warten gehört zu den schlimmsten Phasen im Leben eines Autors. Und dabei wartet man eigentlich irgendwie ständig. Man wartet händeringend auf die zündende Idee, man wartet bang auf das erste Feedback der Testleser, man wartet ungeduldig auf die Rückmeldungen der Verlage, denen man das Werk zur Ansicht geschickt hat – und mit viel Glück (und natürlich auch ein wenig Können) wartet man schließlich mit klopfendem Herzen auf den Veröffentlichungstermin der eigenen Geschichte. Derweil man schon wieder mit rauchendem Kopf aber nichtsdestoweniger wild entschlossen auf die nächste Inspiration wartet.

Aber manchmal wird man für das Warten auf wundervolle Weise entschädigt. Wie im gestrigen Fall, als ein guter Freund von mir, dessen Urteil mir sehr wichtig ist, mich auf dem Heimweg von der Arbeit ansprach und meinte, der "Fluchbringer" lese sich wirklich super. Er käme sich zwar wie ein elender Schleimer vor und hätte viel lieber strenge Kritik geübt, aber schon nach wenigen Seiten wolle man wirklich wissen, wie es weitergehe. Top.

Solches Lob gibt wahrlich Kraft für die nächste Zeit des Wartens!

Samstag, 27. Oktober 2007

Eine Passion

Schreiben ist für den Autor eine Passion. Wenn er nicht schreiben kann, verdorrt er innerlich wie ein Kaktus, dem man sechs Monate lang kein Wasser gegeben hat (das klappt wirklich, ich habe es miterlebt, auch wenn ich auf diese Misshandlung meines einzigen pflanzlichen Mitbewohners nicht eben stolz bin). Darum schreibt er Romane, und wenn er gerade keine Romane schreibt, schreibt er Artikel, und wenn er gerade keine Artikel schreibt, schreibt er in sein Blog – nicht immer unbedingt in dieser Reihenfolge, aber ich denke, es wird klar, worauf ich hinaus will.

So geht es auch mir. Ich muss schreiben. Ich will schreiben. Es drängt mich zu schreiben. Jeden Tag auf’s Neue. Romane, Artikel – und neuerdings auch ein Blog. Dieses Blog sehe ich als eine Art Making-Of. Als einen Blick hinter die Kulissen meiner Schreibprojekte und auch ein bisschen meines Lebens. Das Bonusmaterial, das sich bei einer DVD-Box immer auf Silberling 2 befindet, sozusagen. Die Web-Enhancements, die man sich herunterladen kann, um dem gerade gekauften Rollenspielbuch noch die Kapitel hinzuzufügen, die bei Drucklegung nicht fertig waren oder schlicht das Werk zu voluminös hätten werden lassen. Der Bonustrack für die neu gekaufte CD. Das Upgrade für das schicke Computerspiel. Naja, so in der Art eben.

In diesem Sinne: Herzlich Willkommen an meinem Schreibtisch, in meiner Fantasie, in meinem Leben. Mal schauen, was so passieren wird...